Community-zentrierte Marken: Was wir von Rhode lernen können

Hailey Bieber verkauft ihre Beautymarke Rhode nur drei Jahre nach Gründung für über 1 Milliarde Dollar an e.l.f. Beauty.
Was auf den ersten Blick wie der nächste Celebrity-Deal wirkt, ist in Wirklichkeit ein strategisches Meisterstück modernen Markenaufbaus – und ein Paradebeispiel für eine Community-centered Brand.

In diesem Artikel zeige ich, was Rhode besser gemacht hat als viele andere Promi-Marken – und welche Prinzipien Marken jeder Größe daraus ableiten können.

Warum Community heute Marke schlägt

Rhode ist nicht einfach Hailey Biebers Hautpflegemarke – sie ist das Destillat dessen, was ihre Community in ihr sieht und wünscht. Der Markenaufbau folgte einem klaren Prinzip:
🧠 Marke ist, was deine Community in dir sieht – nicht, was du behauptest zu sein.
Genau darin liegt der Unterschied zwischen Hype und echter Relevanz.

8 Learnings aus dem Rhode-Case

1. Verkörpere, was du verkaufst

Die erfolgreichsten Celebrity Brands basieren auf einem klaren, authentischen Asset:

  • Kylie Jenner: Lip Kits (bekannt für ihre Lippen)

  • Kim Kardashian: Skims (Körperbewusstsein)

  • Hailey Bieber: Rhode (Clean Girl Aesthetic + makellose Haut)

Viele andere Promis scheitern, weil sie ihre Markenidentität nicht klar an ihr eigenes Image andocken.

👉 Marken brauchen ein glaubwürdiges Gravitationszentrum.

2. Zuhören ist die neue Produktentwicklung

Rhode hörte genau hin, was ihre Community wollte – und setzte Feedback in Rekordzeit um.
Der Launch von Blushes und Liplinern erfolgte direkt als Reaktion auf Nutzerwünsche.

👉 Marken, die zuhören, sind immer einen Schritt voraus.

3. Fokus schlägt Vielfalt

Rhode startete nicht mit einem Riesen-Line-up, sondern mit einem schlanken, kuratierten Sortiment.
Jedes Produkt hatte eine klare Daseinsberechtigung: Skin-Care mit Make-up-Benefits – oder umgekehrt.

👉 Klare Sortimentslogik schafft Vertrauen.

4. Social first – Experience second

TikTok und Instagram waren die Bühne, Haileys Reichweite der Verstärker.
Ergänzt wurde die Kommunikation durch Pop-up-Events und Festival-Aktivierungen – exakt zugeschnitten auf die Gen Z.

👉 Erst digital andocken, dann real erlebbar machen.

5. DTC first – dann Handel

Rhode startete im Direktvertrieb über die eigene Website.
Das brachte:

  • Kontrolle über Preis & Verfügbarkeit

  • Schnelle Auswertung von Kundendaten

  • Aufbau von Begehrlichkeit

Erst danach folgte die Expansion zu Sephora – als logischer nächster Schritt.

👉 Wer am Anfang alles verkauft, verkauft am Ende weniger.

6. Tempo ist ein Wettbewerbsvorteil

Rhode internationalisierte bereits nach 18 Monaten.
In der Beauty-Branche, wo Trends sich im Monatsrhythmus ändern, ist Geschwindigkeit entscheidend.

👉 Wer warten will, hat schon verloren.

7. Marken bauen, nicht nur Produkte

Gen Z kauft Marken, keine Warengruppen.
Rhode investierte deshalb nicht nur in die Produktentwicklung, sondern in:

  • Branding

  • Content

  • Community Building

  • Brand Experience

👉 Eine gute Marke ist das stärkste Produkt.

8. Vertikale Integration = Kontrolle + Geschwindigkeit

Rhode übernahm wichtige Lieferanten und sicherte sich so Zugriff auf Produktionsprozesse und Margen.
Das stärkt Unabhängigkeit und beschleunigt die Time-to-Market.

👉 Wer Wertschöpfung beherrscht, beherrscht auch den Markt.

Fazit: Rhode ist kein Hype. Es ist Strategie.

Rhode zeigt, wie modernes Markenbuilding funktioniert:
Fokussiert, community-zentriert, schnell, digital gedacht – und trotzdem tief emotional.

Wer heute Marke machen will, sollte sich weniger an klassischen Werbestrategien orientieren – und mehr an den echten Bedürfnissen und Dynamiken seiner Zielgruppe.

💡 Denn Marke entsteht nicht mehr im Unternehmen, sondern in der Community.

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